Oderberg

Bohumín

Zpět
Foto: Ondřej Bouška
Oderberg ist eine wichtige Industriestadt und ein Bahnknotenpunkt nördlich von Mährisch Ostrau (Moravská Ostrava), der ab der Mitte des 19. Jahrhunderts das österreichische und das preußische Verkehrsnetz miteinander verband. Rund um den Bahnhof, an dem die österreichische Bahnlinie endete, entstand nach und nach Neu Oderberg (Nový Bohumín) mit Eisenwerken, Drahtfabriken und Raffinerien. Um 1930 hatte der Ort bereits 10 000 Einwohner unterschiedlicher Nationalität: etwa 50 % Tschechoslowaken, 40 % Deutsche, die restlichen 10 % waren Polen und Juden. Nach dem Ausbruch des 2. Weltkriegs wurde Oderberg der deutschen Verwaltung unterstellt und gehörte zum Regierungsbezirk Kattowitz.
Die stark industriell geprägte Region um Oderberg war in der Zeit der NS-Herrschaft von einem Netz von Zwangsarbeitslagern überzogen. Es gibt Belege für 10 Arbeitskommandos mit britischen, italienischen und sowjetischen Kriegsgefangenen, die bei der Reichsbahn und in der Industrie eingesetzt waren. Von Mai 1942 bis April 1944 gab es in der Nähe des Bahnhofs ein Lager für jüdische Zwangsarbeiter. Rund 300–400 jüdische Männer aus ganz Europa verlegten die Gleise für das neue Bahndepot und bauten Luftschutzräume. Am Nordrand von Neu Oderberg befand sich das Lager für die polnische Minderheit.

Zdislav M.
* 1926
Albrechtice, CZ

Zdislav M. wurde in Albersdorf (Albrechtice u Českého Těšína) geboren. Seine Eltern waren Protestanten und gehörten der polnischen Minderheit an. Sein Vater wurde von der Gestapo festgenommen und nach Mauthausen gebracht, wo er ums Leben kam. Seine Mutter weigerte sich, die Eintragung in die sog. Volksliste zu beantragen, und die Familie wurde ins „Polenlager“ nach Freistadt deportiert und später nach Oderberg verlegt. Nach 6 Monaten wurden sie freigelassen, unter der Bedingung, nicht auf den Hof der Familie zurückzukehren, der inzwischen von Rumäniendeutschen bewirtschaftet wurde. Sie lebten bis Kriegsende bei Bekannten in der Nähe von Friedeck-Mistek (Frýdek-Místek).

AUSSTELLUNG

Institut Terezínské iniciativyDie Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.


Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.


Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.


Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013

Aktionen

13. 4. 2016

feierliche Eröffnung

Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice

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13. 4.2016

Seminar
Prag

Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr

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16.—18. 3. 2016

Treffen in Flossenbürg

Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

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25.—26. 2. 2015

Konferenz
Liberec

Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa

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Partner

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Kontakt

Institut Terezínské iniciativy
Obecně prospěšná společnost
Jáchymova 63/3
110 00, Prag 1
Tschechische Republik
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