Die stark industriell geprägte Region um Oderberg war in der Zeit der NS-Herrschaft von einem Netz von Zwangsarbeitslagern überzogen. Es gibt Belege für 10 Arbeitskommandos mit britischen, italienischen und sowjetischen Kriegsgefangenen, die bei der Reichsbahn und in der Industrie eingesetzt waren. Von Mai 1942 bis April 1944 gab es in der Nähe des Bahnhofs ein Lager für jüdische Zwangsarbeiter. Rund 300–400 jüdische Männer aus ganz Europa verlegten die Gleise für das neue Bahndepot und bauten Luftschutzräume. Am Nordrand von Neu Oderberg befand sich das Lager für die polnische Minderheit.
Zdislav M.
* 1926
Albrechtice, CZ
Zdislav M. wurde in Albersdorf (Albrechtice u Českého Těšína) geboren. Seine Eltern waren Protestanten und gehörten der polnischen Minderheit an. Sein Vater wurde von der Gestapo festgenommen und nach Mauthausen gebracht, wo er ums Leben kam. Seine Mutter weigerte sich, die Eintragung in die sog. Volksliste zu beantragen, und die Familie wurde ins „Polenlager“ nach Freistadt deportiert und später nach Oderberg verlegt. Nach 6 Monaten wurden sie freigelassen, unter der Bedingung, nicht auf den Hof der Familie zurückzukehren, der inzwischen von Rumäniendeutschen bewirtschaftet wurde. Sie lebten bis Kriegsende bei Bekannten in der Nähe von Friedeck-Mistek (Frýdek-Místek).
AUSSTELLUNG
Die Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.
Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.
Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.
Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013
Aktionen
13. 4. 2016
feierliche Eröffnung
Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice
13. 4.2016
Seminar
Prag
Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr
16.—18. 3. 2016
Treffen in Flossenbürg
Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
25.—26. 2. 2015
Konferenz
Liberec
Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa
Arbeitsblätter
Gesamtes Arbeitsblatt zu der Ausstellung
Pracovní listy k jednotlivým místům:
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