Holleischen

Holýšov

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holysov
Der 25 km südwestlich von Pilsen (Plzeň) gelegene Ort Holleischen war Ende des 19. Jahrhunderts ein typischer Ort an der deutsch-tschechischen Sprachgrenze, überwiegend landwirtschaftlich geprägt, mit 500 Einwohnern. Andreas Ziegler gründete dort 1897 eine moderne Glashütte, durch die Holleischen mehr und mehr städtischen Charakter annahm. In ihren besten Zeiten arbeiteten dort 1200 Menschen. Im Jahr 1934 wurde die Hütte jedoch stillgelegt und die Stadt geriet in eine Krise. 1939 beantragte der Bürgermeister Josef Werner beim Kreisamt in Mies (Stříbro) die Ansiedlung eines anderen Betriebes anstelle der Glashütte, damit der Ort nicht zum „Industriefriedhof“ wird.
Nach der Schließung der Glashütte war die Arbeitslosigkeit in der Stadt groß, was sich aber durch die Gründung der Metallwerke Holleischen rasch änderte. Die Bauarbeiten begannen 1939. Neben den beiden Werken der Munitionsfabrik wurden in kurzer Zeit eine Kantine, ein Wasserwerk, ein Kraftwerk und zwei Schießplätze gebaut. Mit dem Bau der Fabrik entstand auch eine Wohnsiedlung für deutsche Arbeiter und Angestellte (heute der Stadtteil Výhledy). Die Weiterentwicklung der Industrie wurde durch Zwangsarbeit ermöglicht. Die Zahl der Arbeitskräfte stieg nach und nach von 3000 im Jahr 1941 bis auf 6000 im Jahr 1944, wobei der Großteil NS-Zwangsarbeiter waren.

Neus Català
* 1915
Els Guiamets, ESP

Neus Català i Pallejà stammt aus einer katalonischen Bauernfamilie. Sie war Mitglied der kommunistischen Jugendbewegung und arbeitete während des spanischen Bürgerkriegs in einem Waisenheim. Nach dem Sieg Francos floh sie 1939 nach Frankreich, wo sie einen Anarchisten heiratete und sich am Widerstand gegen das Vichy-Regime beteiligte. Sie und ihr Mann wurden verhaftet und gefangen gesetzt. Neus Català wurde im Februar 1944 ins Konzentrationslager Ravensbrück und von dort nach Holleischen deportiert. Dort arbeitete sie bis zum Kriegsende in den Metallwerken. Nach der Befreiung kehrte sie nach Frankreich zurück, wo sie erneut heiratete (ihr erster Mann war in Bergen-Belsen gestorben).

AUSSTELLUNG

Institut Terezínské iniciativyDie Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.


Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.


Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.


Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013

Aktionen

13. 4. 2016

feierliche Eröffnung

Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice

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13. 4.2016

Seminar
Prag

Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr

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16.—18. 3. 2016

Treffen in Flossenbürg

Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

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25.—26. 2. 2015

Konferenz
Liberec

Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa

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Partner

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Kontakt

Institut Terezínské iniciativy
Obecně prospěšná společnost
Jáchymova 63/3
110 00, Prag 1
Tschechische Republik
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