Im September 1944 waren im Zuständigkeitsbereich des Arbeitsamtes Reichenberg fast 25 000 ausländische Zivilisten registriert, darunter 5 500 sog. Ostarbeiter (aus den besetzten Teilen der Sowjetunion) und eine unbekannte Zahl von Kriegsgefangenen. Die Zwangsarbeiter in Reichenberg lebten und arbeiteten oft direkt im Stadtzentrum. Dort wurden für sie mehr als 100 provisorische Unterkünfte gebaut, einschließlich Lager für Roma aus dem Sudetengau. In den meisten Lagern waren aber Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion und Kriegsgefangene untergebracht. Der Hauptpost waren z. B. drei Arbeitslager in der Nähe der Neumann’schen Fabrik zugeteilt.
Erwin Scholz
* 1927
Liberec, CZ
Erwin Scholz wurde 1927 in Reichenberg in einer deutsch-tschechischen Familie geboren. Nach dem Anschluss der Grenzgebiete an das Deutsche Reich war er Augenzeuge der NS-Zwangsarbeit in Reichenberg – er berichtet über sowjetische Kriegsgefangene, über Franzosen und über den unterschiedlichen Umgang und die Hierarchie unter den NS-Zwangsarbeitern. Seine Familie freundete sich mit einem französischen Offizier an, der sie zum Schachspielen besuchte. Nach dem Krieg ging der Kontakt verloren. Herr Scholz wurde nach dem Krieg nicht vertrieben und in den 90er Jahren gründete er die Landesversammlung der Deutschen in der Tschechischen Republik.
AUSSTELLUNG
Die Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.
Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.
Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.
Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013
Aktionen
13. 4. 2016
feierliche Eröffnung
Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice
13. 4.2016
Seminar
Prag
Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr
16.—18. 3. 2016
Treffen in Flossenbürg
Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
25.—26. 2. 2015
Konferenz
Liberec
Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa
Arbeitsblätter
Gesamtes Arbeitsblatt zu der Ausstellung
Pracovní listy k jednotlivým místům:
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