Leitmeritz

Litoměřice

Zpět
Leitmeritz liegt an der früheren deutsch-tschechischen Sprachgrenze, 70 km nördlich von Prag. Die deutschsprachigen Einwohner machten vor dem 2. Weltkrieg zwei Drittel der Gesamtbevölkerung aus. Die Stadt hatte keine bedeutende Industrie. Die größten Arbeitgeber waren die Leitmeritzer Brauerei „Zum Elbschloß“ und die Lederfabrik „Plunder & Pollak“. Im Jahr 1938 wurde die Stadt Teil des Sudetengaus, wohingegen das nur 3 km entfernte Theresienstadt (Terezín), das am anderen Elbufer liegt, bereits zum Protektorat Böhmen und Mähren gehörte. Im März 1944 richtete das Konzentrationslager Flossenbürg in Leitmeritz ein Außenlager ein.
Aus dem ursprünglich für 4300 Häftlinge geplanten Außenlager Leitmeritz wurden am Ende des Krieges 9 000 Gefangene befreit. Insgesamt durchliefen 18 000 Menschen das Lager, darunter 700 Frauen. Für den Bau der unterirdischen Fabriken wurden täglich weitere 1 000 Häftlinge aus dem Theresienstädter Gestapogefängnis, der sog. Kleinen Festung, hierher gebracht. Der Ausbau der Stollen erfolgte unter Leitung der SS, die den Sicherheitsbedenken der Bergbeamten keine Beachtung schenkte. Bei den Arbeiten kam es täglich zu tödlichen Unfällen. Unter den Häftlingen, die für die Schachtarbeiten eingesetzt wurden, den sog. „Ersetzbaren“, war deshalb die Sterblichkeitsrate besonders hoch.
?

Zecharja S.
* 1925
Krakov, PL

Zecharja S. wurde 1925 in der Nähe von Krakau in einer orthodoxen jüdischen Familie geboren. Nach der Besetzung Polens durch Deutschland arbeitete er ab 1941 beim Straßenbau, später in einem Steinbruch, auf einem Bauernhof und ab 1943 als Zwangsarbeiter in der Deutschen Emailewarenfabrik, der Fabrik Oskar Schindlers. Im Gegensatz zu den Arbeitern, die im Herbst 1944 durch ihre Verlegung ins nordmährische Brünnlitz (Brněnec) gerettet wurden, musste Zecharja S. in Krakau bleiben, um die Maschinen zu demontieren. In den letzten Kriegsmonaten kam er nach Leitmeritz. Nach der Befreiung emigrierte er nach Israel, heiratete und seit 1949 lebt er im Kibbuz Barkai.

AUSSTELLUNG

Institut Terezínské iniciativyDie Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.


Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.


Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.


Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013

Aktionen

13. 4. 2016

feierliche Eröffnung

Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice

Více

13. 4.2016

Seminar
Prag

Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr

Více

16.—18. 3. 2016

Treffen in Flossenbürg

Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Více

25.—26. 2. 2015

Konferenz
Liberec

Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa

Více

Partner

An der
Ausstellungen
waren beteiligt  

 

Finanziell
unterstützt durch

 

Kontakt

Institut Terezínské iniciativy
Obecně prospěšná společnost
Jáchymova 63/3
110 00, Prag 1
Tschechische Republik
Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns:
 
e-mail: education@terezinstudies.cz
telefon: +420 222 317 013

 

© 2016 Institut Terezínské iniciativy, obecně prospěšná společnost webdesign: MAKE*detail