Aus dem ursprünglich für 4300 Häftlinge geplanten Außenlager Leitmeritz wurden am Ende des Krieges 9 000 Gefangene befreit. Insgesamt durchliefen 18 000 Menschen das Lager, darunter 700 Frauen. Für den Bau der unterirdischen Fabriken wurden täglich weitere 1 000 Häftlinge aus dem Theresienstädter Gestapogefängnis, der sog. Kleinen Festung, hierher gebracht. Der Ausbau der Stollen erfolgte unter Leitung der SS, die den Sicherheitsbedenken der Bergbeamten keine Beachtung schenkte. Bei den Arbeiten kam es täglich zu tödlichen Unfällen. Unter den Häftlingen, die für die Schachtarbeiten eingesetzt wurden, den sog. „Ersetzbaren“, war deshalb die Sterblichkeitsrate besonders hoch.
Zecharja S.
* 1925
Krakov, PL
Zecharja S. wurde 1925 in der Nähe von Krakau in einer orthodoxen jüdischen Familie geboren. Nach der Besetzung Polens durch Deutschland arbeitete er ab 1941 beim Straßenbau, später in einem Steinbruch, auf einem Bauernhof und ab 1943 als Zwangsarbeiter in der Deutschen Emailewarenfabrik, der Fabrik Oskar Schindlers. Im Gegensatz zu den Arbeitern, die im Herbst 1944 durch ihre Verlegung ins nordmährische Brünnlitz (Brněnec) gerettet wurden, musste Zecharja S. in Krakau bleiben, um die Maschinen zu demontieren. In den letzten Kriegsmonaten kam er nach Leitmeritz. Nach der Befreiung emigrierte er nach Israel, heiratete und seit 1949 lebt er im Kibbuz Barkai.
AUSSTELLUNG
Die Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.
Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.
Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.
Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013
Aktionen
13. 4. 2016
feierliche Eröffnung
Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice
13. 4.2016
Seminar
Prag
Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr
16.—18. 3. 2016
Treffen in Flossenbürg
Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
25.—26. 2. 2015
Konferenz
Liberec
Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa
Arbeitsblätter
Gesamtes Arbeitsblatt zu der Ausstellung
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