Brüx

Most

Zpět
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zogen die reichen Braunkohlevorkommen in der Region Brüx neue Zuzügler an. Zwischen 1869 und 1910 verfünffachte sich die Einwohnerzahl der Stadt Brüx auf knapp 25 000. Während die Stadt im 19. Jahrhundert überwiegend deutschsprachig war, hielt sich zwischen den Weltkriegen die Zahl der Deutschen und Tschechen bereits die Waage. Die Braunkohleförderung erstreckte sich über das gesamte Nordböhmische Becken, von Kaaden (Kadaň) bis nach Aussig (Ústí nad Labem). In den mehr als 100 Kohlegruben — über und unter Tage — arbeiteten vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs rund 25 000 Bergleute.
Der Bau der Chemiefabrik in Maltheuern (Záluží), den die Sudetenländische Treibstoffwerke AG (STW) leitete, litt von Anfang an unter Arbeitskräftemangel: Ein Teil der tschechischen Bevölkerung wurde nach dem Anschluss der Sudetengebiete an das Deutsche Reich vertrieben oder floh und so mussten Zwangsarbeiter kommen. Im Mai 1942 arbeiteten dort mehr als 30 000 Menschen aus rund 30 Ländern. Unter ihnen waren ca. 7 000 Kriegsgefangene, 6 000 Zivilisten aus dem Ausland und mehr als 6 000 Tschechen, die meist aus dem angrenzenden Protektorat kamen. Das Unternehmen musste aufgrund der Sprachprobleme auf der Baustelle und in den Lagern Dolmetscher beschäftigen.

Alexandr Fjodorovič I.
* 1926
Bachmač, UA

Olexander Fjodorovič I. wurde 1926 in der Nordukraine geboren. Im Jahr 1942 wurde er zur Arbeit nach Rhumspringe im Deutschen Reich deportiert. Nach mehreren Monaten versuchte er zu fliehen, wurde aber verhaftet und für zwei Monate ins Arbeitserziehungslager 29 in Brüx geschickt. Danach wurde er zur Schwerarbeit in den Bergbau bei Halle/Saale versetzt. Nach seiner Heimkehr wurde er von den Sowjetbehörden verhört, der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt und verschiedenen Arbeitslagern in der Umgebung Moskaus zugewiesen. Ein ähnliches Schicksal erwartete nach der Heimkehr die meisten Sowjetbürger, die zur Zwangsarbeit für Nazideutschland verschleppt worden waren.

AUSSTELLUNG

Institut Terezínské iniciativyDie Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.


Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.


Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.


Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013

Aktionen

13. 4. 2016

feierliche Eröffnung

Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice

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13. 4.2016

Seminar
Prag

Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr

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16.—18. 3. 2016

Treffen in Flossenbürg

Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

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25.—26. 2. 2015

Konferenz
Liberec

Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa

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Partner

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Kontakt

Institut Terezínské iniciativy
Obecně prospěšná společnost
Jáchymova 63/3
110 00, Prag 1
Tschechische Republik
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