Der Bau der Chemiefabrik in Maltheuern (Záluží), den die Sudetenländische Treibstoffwerke AG (STW) leitete, litt von Anfang an unter Arbeitskräftemangel: Ein Teil der tschechischen Bevölkerung wurde nach dem Anschluss der Sudetengebiete an das Deutsche Reich vertrieben oder floh und so mussten Zwangsarbeiter kommen. Im Mai 1942 arbeiteten dort mehr als 30 000 Menschen aus rund 30 Ländern. Unter ihnen waren ca. 7 000 Kriegsgefangene, 6 000 Zivilisten aus dem Ausland und mehr als 6 000 Tschechen, die meist aus dem angrenzenden Protektorat kamen. Das Unternehmen musste aufgrund der Sprachprobleme auf der Baustelle und in den Lagern Dolmetscher beschäftigen.
Alexandr Fjodorovič I.
* 1926
Bachmač, UA
Olexander Fjodorovič I. wurde 1926 in der Nordukraine geboren. Im Jahr 1942 wurde er zur Arbeit nach Rhumspringe im Deutschen Reich deportiert. Nach mehreren Monaten versuchte er zu fliehen, wurde aber verhaftet und für zwei Monate ins Arbeitserziehungslager 29 in Brüx geschickt. Danach wurde er zur Schwerarbeit in den Bergbau bei Halle/Saale versetzt. Nach seiner Heimkehr wurde er von den Sowjetbehörden verhört, der Kollaboration mit den Deutschen beschuldigt und verschiedenen Arbeitslagern in der Umgebung Moskaus zugewiesen. Ein ähnliches Schicksal erwartete nach der Heimkehr die meisten Sowjetbürger, die zur Zwangsarbeit für Nazideutschland verschleppt worden waren.
AUSSTELLUNG
Die Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.
Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.
Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.
Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013
Aktionen
13. 4. 2016
feierliche Eröffnung
Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice
13. 4.2016
Seminar
Prag
Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr
16.—18. 3. 2016
Treffen in Flossenbürg
Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
25.—26. 2. 2015
Konferenz
Liberec
Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa
Arbeitsblätter
Gesamtes Arbeitsblatt zu der Ausstellung
Pracovní listy k jednotlivým místům:
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