Politschen

Poličná

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Politschen ist ein kleiner Ort bei Wallachisch Meseritsch (Valašské Meziříčí), der in den Kriegsjahren ca. 1 350 Einwohner hatte. Neben der Land- und Forstwirtschaft sicherte den Menschen die Arbeit in der Glas- und Hutindustrie den Lebensunterhalt. Nach der Errichtung des Protektorats 1939 gingen viele freiwillig zur Arbeit ins Deutsche Reich. Motivation war vor allem der günstige Kurs der Reichsmark gegenüber der tschechischen Krone. Ab 1942 wurden flächendeckend ganze Jahrgänge zur Zwangsarbeit einberufen. Im Herbst 1944 spitzte sich die Situation zu, als nördlich von Meseritsch Verteidigungsanlagen gegen die Rote Armee gebaut wurden.
Nazideutschland stand vor dem Problem, einen Abwehrwall zu bauen, ohne die Kriegsproduktion zu gefährden. Die Arbeitsämter zogen deshalb Mittelschüler der Jahrgänge 1927 und 1928, Bauern und Beamte aus Mittel- und Nordböhmen hinzu. Für die Schanzarbeiten in Mähren sollten 65 000 Männer eingesetzt werden. Trotz drohender Strafe trat nur die Hälfte den Transport an, weshalb man auch auf die Bevölkerung vor Ort zurückgriff. Anfang 1945 hoben in der Umgebung von Wallachisch Meseritsch mehr als 10 000 Zwangsarbeiter Schützengräben aus. Die Gemeinden räumten als Unterkunft für die Schanzarbeiter häufig ihre Schulen, in denen der Unterricht ausgesetzt wurde.

Vladimír Nývlt
* 1926
Starý Sedloňov, CZ

Vladimír Nývlt stammt aus Altsedlowitz (Starý Sedloňov), einer ursprünglich sprachlich gemischten Ortschaft bei Trautenau (Trutnov). Im Januar 1945 wurde er in Mähren als Zwangsarbeiter eingesetzt. Mit weiteren 120 jungen Männern wurde er nach Politschen gebracht und in der dortigen Schule einquartiert. Nach einem Monat wurde er nach Ostrau (Ostrava) abkommandiert. Dank seiner Deutschkenntnisse wurde er Dolmetscher. Er musste täglich dem Arbeitsamt die Zahl und den Gesundheitszustand der Schanzarbeiter melden. Im März 1945 kehrte er nach Hause zurück. Nach dem Krieg war er privater Landwirt, später arbeitete er bei einer landwirtschaftlichen Genossenschaft.

AUSSTELLUNG

Institut Terezínské iniciativyDie Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.


Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.


Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.


Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013

Aktionen

13. 4. 2016

feierliche Eröffnung

Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice

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13. 4.2016

Seminar
Prag

Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr

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16.—18. 3. 2016

Treffen in Flossenbürg

Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

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25.—26. 2. 2015

Konferenz
Liberec

Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa

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Kontakt

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Obecně prospěšná společnost
Jáchymova 63/3
110 00, Prag 1
Tschechische Republik
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