Alle Bewohner des Ghettos im Alter von 16 bis 65 Jahren mussten arbeiten. Hauptaufgabe war der Umbau der häufig baufälligen Gebäude für die geplante Unterbringung von Juden. Ende 1941 kam ein jüdisches „Aufbaukommando“ in die Stadt, um die Kaserne in Massenunterkünfte umzubauen. Es wurden Kantinen und eine zentrale Bäckerei eingerichtet, man baute das Wasserleitungsnetz und die Kanalisation aus und verlegte drei Kilometer Bahngleise nach Bohuschowitz (Bohušovice). Die anderen Arbeiten betrafen den Betrieb und die Versorgung des Ghettos sowie die Betreuung der alten Menschen aus den Transporten. Darüber hinaus arbeiteten Tausende in Werkstätten für die deutsche Kriegsindustrie. Die Arbeit im Theresienstädter Ghetto war hierarchisch gegliedert. Eine der Abteilungen des jüdischen Ältestenrates kümmerte sich um die Organisation und die Zuteilung der Menschen zu den einzelnen Arbeitsgruppen.
Hana Hnátová
* 1924
Praha, CZ
Hana Hnátova (geb. Lustigová) wurde am 20. Juni 1924 in Prag geboren. Sie ist die Schwester des Schriftstellers Arnošt Lustig. Bis zum Verbot des Schulbesuchs 1940 für jüdische Kinder ging sie auf das Gymnasium. Im November 1942 wurde sie gemeinsam mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 kam sie mit einem der letzten Transport nach Auschwitz und von dort ins KZ-Außenlager Freiberg. Befreit wurde sie in Mauthausen. Nach dem Krieg holte sie das Abitur nach und arbeitete als Korrespondentin. Sie lebt in Prag und hat zwei Kinder. Sie ist Mitglied des Ehrenausschusses des Arnošt-Lustig-Preises und engagiert sich für das Vermächtnis ihres Bruders.
AUSSTELLUNG
Die Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.
Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.
Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.
Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013
Aktionen
13. 4. 2016
feierliche Eröffnung
Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice
13. 4.2016
Seminar
Prag
Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr
16.—18. 3. 2016
Treffen in Flossenbürg
Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
25.—26. 2. 2015
Konferenz
Liberec
Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa
Arbeitsblätter
Gesamtes Arbeitsblatt zu der Ausstellung
Pracovní listy k jednotlivým místům:
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