Durch Aufträge für die Kriegswirtschaft und die Einberufung vieler Männer in die Wehrmacht kam es in Schatzlar zu einem Arbeitskräftemangel. Ab 1941 arbeiteten dort 220 französische Kriegsgefangene. Sie wurden in der leerstehenden Glashütte einquartiert. Später kamen noch 500 sowjetische Häftlinge hinzu, die in Holzbaracken am Elisabethstollen im benachbarten Lampersdorf (Lampertice) interniert waren. Eine unbekannte Zahl britischer Kriegsgefangener verrichtete Gleisarbeiten. Sie wohnten in der ehemaligen Zollstation Königshan (Královec). Das Textilwerk Buhl & Sohn setzte in der Flachsspinnerei auch deportierte polnische und ungarische Jüdinnen ein.
Sala Kirschner
* 1924
Sosnowec, PL
Sala Kirschner (geb. Garncarz) wurde 1924 als jüngstes von 11 Geschwistern in Sosnowitz (Sosnowiec) bei Krakau (Kraków) geboren. Mit 16 meldete sie sich freiwillig für ihre Schwester zur Zwangsarbeit in einem jüdischen Arbeitslager der SS-Organisation Schmelt. Im Mai 1945 wurde sie in Schatzlar befreit. Ein Jahr später heiratete sie einen amerikanischen Soldaten und ging in die USA. Ihrer Familie hatte sie nie von ihren Erlebnissen im Krieg erzählt. Erst 1991, vor einer Herzoperation, übergab sie ihrer Tochter Ann Kirschner eine Schachtel mit 350 Briefen aus den Kriegsjahren. Auf deren Grundlage schrieb Ann das Buch „Salas Geheimnis“, das auch auf Deutsch.
AUSSTELLUNG
Die Ausstellung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik erstellte das Institut Terezínské iniciativy o.p.s. in Zusammenarbeit mit den Partnern Antikomplex, Živá paměť und der Gedenkstätte Flossenbürg.
Die Ausstellung besteht aus 20 Stellwänden im Format A0 (eine Seite tschechisch, die andere Seite deutsch), die auf Malerstaffeleien montiert werden. Die minimale benötigte Ausstellungsfläche beträgt 80 m², oder ein Flur von ca. 50 Metern.
Die Leihgabe der Ausstellung ist kostenlos. Der Leihnehmer übernimmt nur die Transportkosten. Die Stellwände werden in einer speziellen Schutzkiste transportiert, die Malerstaffeleien einzeln. Die Ausstellung findet Platz in einem Kombi ab der Größe Škoda Octavia.
Im Falle, dass Sie die Ausstellung ausleihen
möchten, kontaktieren Sie bitte uns institute@terezinstudies.cz
oder telefonisch unter: +420 222 317 013
Aktionen
13. 4. 2016
feierliche Eröffnung
Feierliche Ausstellungseröffnung in den Ausstellungsräumen der Národní technická knihovna in Prag - Dejvice
13. 4.2016
Seminar
Prag
Bildungsseminar für Mittelschulen in der Národní technická knihovna, Beginn 12:30 Uhr
16.—18. 3. 2016
Treffen in Flossenbürg
Deutsch-tschechische Jugendbegegnung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
25.—26. 2. 2015
Konferenz
Liberec
Internationale Konferenz "Verlieren wir das Gedächtnis. Vergessene Orte der NS-Zwangsarbeit in Mitteleuropa
Arbeitsblätter
Gesamtes Arbeitsblatt zu der Ausstellung
Pracovní listy k jednotlivým místům:
Oderberg Dittersdorf Hodonin Bei Kunstadt Holleischen Eger Kratzau Melm Karwin Reichenberg Leitmeritz Müglitz Brüx Odrau Politschen Prag Alttabor Theresienstadt Schatzlar Alles downloaden
Kontakt
Obecně prospěšná společnost
Jáchymova 63/3
110 00, Prag 1
Tschechische Republik
möchten, kontaktieren Sie bitte uns:
e-mail: education@terezinstudies.cz
telefon: +420 222 317 013